Produktives Lernen an der Karl-Sellheim-Schule
Was ist Produktives Lernen?
Das Produktive Lernen ist ein Projekt für Schüler*innen der Klassenstufen 9 und 10. Es begann im Schuljahr 2002/03 als Projektversuch an sieben Schulen im Land Brandenburg sowie weiteren Schulen in Berlin, Sachsen-Anhalt und Hessen. Mittlerweile hat sich das Produktive Lernen als zielführende Lehr- und Lernform bewährt. Inzwischen bieten auch andere Bundesländer an ausgewählten Schulen das Produktive Lernen an.
Welche Schulabschlüsse können erreicht werden?
Nach erfolgreichem Bestehen der 9. Klasse kann das Produktive Lernen mit der Berufsbildungsreife (ehem. Hauptschulabschluss) beendet werden. Nach erfolgreichem Bestehen der 10. Klasse verlassen die Schüler*innen das Produktive Lernen mit der Erweiterten Berufsbildungsreife (ehem. Erweiterter Hauptschulabschluss).
Wer ist für das Produktive Lernen geeignet?
Schüler*innen, die
- die 8. oder 9. Klasse beendet haben bzw. die 10. Klasse wiederholen möchten.
- ihre Stärken im praktischen Lernen haben.
- durch intensive Schülerbetriebspraktika die Berufswelt kennenlernen möchten.
- ihren Traum-Job finden wollen.
- besser in kleinen Lerngruppen lernen und arbeiten können.
Welche Ziele verfolgt das Produktive Lernen?
Schüler*innen sollen
- auf das Erreichen des Schulabschlusses vorbereitet werden.
- praxisorientiert für die Berufsausbildung befähigt werden.
- Erfolgserlebnisse durch praktische Tätigkeiten erfahren.
- unterschiedliche Berufsfelder mit ihren Höhen und Tiefen kennenlernen.
- Kreativität, Teamfähigkeit und Eigeninitiative entwickeln.
Wie läuft ein Schuljahr ab?
Im Produktiven Lernen wird ein Schuljahr in drei Trimester unterteilt. Das heißt, die Schüler*innen sollen in der Regel während der zwei Schuljahre (Klasse 9 und 10) Erfahrungen in sechs verschiedenen Unternehmen sammeln.
Eine Schulwoche ist wie folgt strukturiert:
- 3 Tage Arbeit an einem freigewählten Praxislernort (18 Stunden)
Die Schüler*innen machen sich mit dem jeweiligen Betrieb vertraut, erhalten durch ihre praktische Arbeit Einblick in die Arbeitswelt, bekommen Denkanstöße für ihr zukünftiges Leben und bearbeiten speziell auf den Praxisort bezogene individuelle Lernaufgaben. - 2 Tage Unterricht in der Schule (13 Stunden) in den Fächern Mathematik (2 Stunden), Englisch (2 Stunden), Deutsch (2 Stunden), Kommunikationsgruppe (5 Stunden) sowie die Lernbereiche: Natur & Technik, Mensch & Kultur, Gesellschaft & Wirtschaft (2 Stunden).
Die Lehrpläne orientieren sich an den Rahmenlehrplänen des Landes Brandenburg.
Wie werden die Schüler*innen bewertet?
Die Bewertung der schulischen Leistungen erfolgt am Ende einer jeden Unterrichtseinheit (90 Minuten) in Form von Punkten. Am Ende eines jeden Trimesters erhalten die Schüler*innen einen individuellen Bildungsbericht, in dem dargestellt wird, wie sie sich im praktischen sowie theoretischen Teil des Produktiven Lernens entwickelt haben. Auf dieser Grundlage wird ein Trimesterbericht (Punktezeugnis) erstellt, der sich auf den schulischen und praktischen Bereich bezieht.
Am Ende der 10. Klasse nehmen die Schüler*innen an den regulären Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch teil.